Jürgen Schmidt 28.08.2017, überarbeitet am 27.02.2018
Willkommen beim Hohwacht.Blog
Dass ich zu einem eigenen Blog gekommen bin, um meine zuvor bei „Hohwacht.wordpress. Hohwacht soll nicht zerstört werden“ veröffentlichten Beiträge aktuell zu ergänzen und mit neuen kritischen Berichten zur Kommunalpolitik fortzusetzen, hat eine einfache Bewandtnis.
Die langjährige Organisatorin gegen die Zerstörung des Hohwachter Ortsbildes, Frau Anna Vonnemann ist mit einer Kanonade von Abmahnungen – wegen der Verwendung einiger Bilder aus dem Werbeprospekt einer Baufirma – konfrontiert worden und sah sich gezwungen, ihren Blog zu schließen. Damit entfiel für die Autoren die Plattform für weiterhin notwendigen Widerstand gegen die Gemeinde und ihre Baupolitik.
Bislang ist es nicht gelungen, den Bürgermeister und die folgsame Gemeindevertretung zur Revision dieser Baupolitik zu bewegen. Aber der Widerstand in der Bevölkerung wächst, mehr vielleicht noch bei den Stammgästen, die nicht Repression und Diskriminierung ausgesetzt sind, die kritische Einwohner erfahren müssen. Mehr dazu in dem Beitrag „Gästewünsche und Gemeindepolitik“ und „Quo vadis Hohwacht“ .
Hohwacht ist ein Sonderfall unter den Ostseebädern, ein Unikat, das sich dem kommerziell orientierten Umbau zu einer Bettenburg mit Badestrand jahrelang verschlossen hatte. Dies hat dem Ort, ablesbar an steigenden Übernachtungszahlen, auch nicht geschadet. Allerdings sinkt die Bettenzahl, weil die Auslastung außerhalb der Monate Juli und August in vielen Fällen für einen rentablen Betrieb nicht ausreicht. Doch gerade die Nebensaison erlaubt es, sich der vielfältigen Natur zu widmen und die reizvolle Umgebung einzubeziehen.
Wer hier lebt, oder als Gast immer wieder kommt, versteht den gesellschaftskritischen und baupolitischen Ansatz, den Alexander Mitscherlich in seinem Buch von der „Unwirtlichkeit unserer Städte“ und mit der Prägung des Begriffspaares vom Biotop und Psychotop formuliert hat.
Das Biotop als die umgebende belebte Natur und Baukultur, sei sie bescheiden oder extravagant, übt eine Prägung auf das Psychotop aus und diese Beziehung spielt für die seelische Struktur des Menschen eine beachtliche, wenngleich nicht immer bewusst registrierte Rolle. Viele Urlauber nehmen zu Hohwacht eine Beziehung auf, die weit über ein kurzes Amüsement am Ostseestrand hinaus geht. Die unprätentiöse Ansicht des Ortes, nicht das Herausragen, sondern das Einfügen in die umgebende Natur prägt den oftmals als „Charme“ bezeichneten Charakter. Gleichwohl bleibt dieser Eindruck nicht an der Oberfläche sondern entfaltet eine Tiefenwirkung. Die Atmosphäre sei unaufgeregt, sagen die Gäste, das Modewort von der Entschleunigung hat hier eine Entsprechung.
Die bereits angesprochenen Bauvorhaben, die mit Niedrigzinsphase „Anlagenotstand“ und der Renaissance des Inlandurlaubs über uns herein brechen, stellen die Brennpunkte der Auseinandersetzung dar, die dieser Blog dokumentiert.
Es sind nicht nur die neuerdings errichteten Gästesilos und Reihenhütten, die mit einer Maximalausnutzung der Grundstücke aus dem Rahmen der kleinteilig bebauten Umgebung fallen, sondern auch der Versuch, Küste und charakteristische Sichtachsen (Stichwort „Dünenweg“) zu verbauen, mit denen sich die Beiträge dieses Blogs beschäftigen. Die Vorgänge haben seit September einen kritischen Stand erreicht, weil unsere Recherchen ergeben haben, dass die Planung der Küstenverbauung erhebliche rechtliche und politische Fragen aufwirft. Solange noch Hoffnung besteht, dass die Entwicklung gestoppt werden kann, möchten wir noch nicht von einem Skandal reden. Doch sehen sie selbst in „ B-Plan Nr 20, gültig oder nichtig“ und den Beiträgen zur Korrespondenz.
Die Belebung der Nebensaison ist Gegenstand der gemeindlichen Planung eines Gesundheitszentrums, verbunden mit Geothermie, Solegewinnung und Blockheizkraftwerk. Diese verwobene Thematik habe ich in mehreren Beiträgen untersucht. Auch dieses Mammutvorhaben wird von einer nachteiligen Umgestaltung des Ortes und erheblichen Folgen für den Gemeindehaushalt begleitet sein. Wenn diese Planungen einschließlich der Küstenverbauung realisiert werden sollten und sich die Massengästehaltung in touristischen Zweckbauten auf maximal ausgenutzten Grundstücken fortsetzt, wird man Hohwacht in wenigen Jahren nicht wieder erkennen.
Die am Hohwachter Strand von mir fotografierte, um ihr Leben ringende Stranddistel ist ein Sinnbild möglichen Verlustes, gegen den wir kämpfen.
In diesem Sinne, für offene Debatten und ein lebenswertes Hohwacht.
Heute am 27.02.18 wurde – 6 Monate nach der Premiere des Blog – der 13.000ste Seitenaufruf ( Klick) registriert. Die Zahl der Besucher liegt bei 5100. Ich vermute, dass sich nicht nur kritische Hohwachter sondern auch zahlreiche Gäste darunter befinden.
Nachtrag:
11.04. 2018: 17000 Seitenaufrufe; 6700 Besucher
17.06. 2018 24500 Seitenaufrufe, 10700 Besucher
31.08.2018 37789 Seitenaufrufe 14274 Besucher
10.09.2018 40220 Seitenaufrufe 14754 Besucher
23.09.2018 43161 15443
20.04.2019 100.000 29234
04.08.2019 130.000 35128
17.03.2020 184.000 49000
07.02.2021 267.000